Was ist die „Zelt-Zeit“?

Zelt-Zeit 001 (c) privat

Das ist der Name für ein altes und wieder neues Projekt in der Gemeinde St. Michael, das (junge) Familien und ihre Kinder in den Blick nimmt. Vor über 30 Jahren gab es jeden Sonntag eine Kinderkatechese in der Messe, über hundert Kinder bei den Bibeltagen und  immer eine volle Kirche  bei den Familiengottesdiensten. Diese Selbstverständlichkeiten sind verloren gegangen. Aber die damit verbundenen Wünsche und Bedürfnisse sind nicht verschwunden, leben verändert weiter:

  • Wie können unsere Kinder in Gemeinschaft selbstbewusst zu leben lernen?
  • Wie können wir sie unterstützen bei ihren Fragen und Sorgen, aber auch im Erleben von Freude an Abenteuern und Projekten?
  • Wie gehen wir mit ihren wichtigen Lebensfragen, mit ihren Verlusten und Ängsten um?
  • Wie können sie (auch) „Kirche“ als einen guten Ort, als eine wichtige Gemeinschaft kennen lernen?

Wie kam es zur „Zelt-Zeit“?

Nach den Rückzügen und Abbrüchen auch in unserer Gemeinde in den letzten Jahrzehnten, die während  der Corona-Zeit  beschleunigt und vertieft erlebt wurden, ging es für den Gemeinderat um die Frage: Wer wohnt hier, für wen müssen wir mit welchen Schwerpunkten Kirche sein?

  • Unübersehbar ist die große Zahl junger Familien mit Kindern auf der Höhe. Sie haben teilweise die Häuser ihrer Eltern übernommen und viele kennen sich noch als Pfadfinder, Messdiener(innen), von der Schule her, haben viel mit unserer Gemeinde zu tun gehabt und haben den Wunsch, dass ihre eigenen Kinder auch so gute Erfahrungen machen können.
  • In der Kita „Nikolaushof“ und in der Elternschaft der Grundschule Bell arbeiten viele engagiert mit und kennen sich. So existieren zahlreiche gute Beziehungen und Vernetzungen. Kita und Schule ihrerseits sind eng mit unserer Gemeinde und der Kirche verbunden.
  • Über 150 Kinder und Jugendliche gehören dem Pfadfinderstamm „Kreuzfahrer“ an, der 2023 schon sein 75jähriges Jubiläum feiert, die Räume und Plätze in Jugendheim, Keller, Kirche und um die Kirche herum nutzt und eng mit der Gemeinde verbunden ist.

So kamen im Mai 2022 mehr als 20 Interessierte zusammen zum Sammeln von Ideen, zum Planen und zum „Machen“. Viele haben zusammengetragen, gespendet, installiert oder arbeiten regelmäßig bei der Organisation und Betreuung oder beim Entwickeln neuer Möglichkeiten mit.

Was passiert in der „Zelt-Zeit“?

  • Jeden Sonntag (außer in den Ferien) gibt es eine Spielzeit zwischen 10.30 und 12 Uhr mit Angeboten zum Basteln, mit gemeinsamem Kochen, Vorlesen oder anderen Aktionen (drinnen oder draußen) für Kinder und Eltern.
  • Einmal im Monat laden wir ein zu einem Familiengottesdienst, der ca. dreimal im Jahr von einem Trupp der Pfadfinder mit vorbereitet wird. Die kleineren Kinder sind dann während des ersten Teils des Gottesdienstes eingeladen zu einer eigenen Beschäftigung mit dem Thema am Zelt („KidKat“ – Kinderkatechese).
  • Im Anschluss an den Gottesdienst wird auch den älteren Kindern ein für sie passendes Angebot gemacht (z.B. Schnitzeljagd, trimagisches Turnier, Graffiti-Workshop …).

Gibt es Angebote auch für Erwachsene?

  • Café-Zeit für Eltern, Großeltern oder alle anderen am Zelt oder im „Zelt am Café“ draußen während der „Zelt-Zeit“ und hoiffentlich demnächst auch unter der Woche.
  • Gesprächskreise – monatlicher „Stammtisch“ – Info-, Vorstellungs- oder Vortragsangebote
  • Familienflohmarkt
  • Nikolausmarkt der Frauengemeinschaft vor und in der Kirche
  • Liedersingen, Nikolausbegegnung, Sternwandern … im Rahmen des Lebendigen Adventskalenders
  • Raum und Zeit für Gruppen(treffen)
  • Das Zelt ist ein „Ermöglichungsraum“. Wer Ideen hat, wer Platz braucht … - bitte melden.

Wie kommt es zu dem Zelt und zu dem Namen?

  • Bei der Suche nach einem Markenzeichen, einem unverwechselbaren Aufhänger, einem Blickfang fiel uns das (noch dank Corona) unbenutzte Zelt der „ver-rückten Bank“ ein, das sie uns als Dauerleihgabe überließ.
  • Bei Zelten geht es um Freiheit und Abenteuer, um Behausung und Aufbruch, um Schutz und Gemeinschaft.
  • Das Zelt hat auch eine große Bedeutung in den Schriften der Bibel, macht gleichzeitig aber auch klar:

Es ist kein Angebot nur für christliche „Insider“. Alle sind eingeladen, gleich welcher Religion oder Konfession, ob man die gottesdienstlichen Einladungen annehmen möchte oder nicht.

Deshalb steht das gelbe „Pavillon-Zelt“ auch draußen, wann immer es geht. Kirche schließt sich nicht ein in ihrem „Kirchenzelt“, ist offen.  

Informationen – Einladungen – Angebote …

  • Pfarrbriefe – Aushänge – Schaukästen
  • Örtliche Presse …
  • Hier auf der Homepage der Pfarre
  • per Instagramm: zeltzeit_auf_der_hoehe

Eindrücke aus der Zelt-Zeit

Wolfgang Habrich