Das Chorprojekt Mönchengladbach widmet sich in diesem Jahr dem Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy mit der Aufführung der Ouverture C-Dur von Fanny Hensel-Mendelssohn, dem Psalm 42 ‚Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser‘ sowie der ‚Sinfonie-Kantate Nr. 2 Lobgesang op. 52‘.
Die Komponistin Fanny Hensel, Mendelssohns Schwester, schrieb die Ouverture C-Dur im Jahr 1830 und dirigierte ihr Werk erstmalig zwei Jahre nach dessen Entstehung im Rahmen der ‚Sonntags-Musiken‘ im Hause Mendelssohn. Die erste Wiederaufführung fand 1986, 152 Jahre später, unter der Leitung von Elke Mascha Blankenburg in der alten Oper Frankfurt statt. Im Rahmen des großen Mendelssohn-Konzertes bringt Chordirektorin Stephanie Borkenfeld-Müllers das Werk einer fast vergessenen Komponistin zur Aufführung.
Die Journalistin Christiane Lemke-Matwey schreibt dazu: „Ohne die Komponistin Fanny Hensel ist auch ihr Bruder Felix Mendelssohn gar nicht denkbar.“ (Die Zeit Nr.2/ 8.1.2015)
Die Vertonung des Psalms 42 ‚Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser‘ gilt als eine der schönsten Psalmkantaten Mendelssohns, die er zum größten Teil 1837 während seiner Hochzeitsreise komponiert hat. Robert Schumann beschrieb das Werk als „die höchste Stufe, die er [Mendelssohn] als Kirchenkomponist, ja die neuere Kirchenmusik überhaupt, erreicht hat“.
1840 erhielt Mendelssohn den Auftrag, für die Feierlichkeiten zum 400. Geburtstag der Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg, ein großes Werk für Chor und Orchester zu komponieren. Verschiedene Texte aus der Bibel, die Verwendung des Chorals ‚Nun danket alle Gott‘ und Instrumentalsätze seiner bereits begonnenen Sinfonie B-Dur Ende der 1830er Jahre, fügten sich zu dem großen Werk zusammen, dem er den Titel ‚Lobgesang‘ verlieh.
Die Uraufführung des Werkes in der Leipziger Thomaskirche, an der über 500 Musiker mitgewirkt haben, wurde vom Publikum begeistert aufgenommen.
Die zentrale Aussage des Werkes ist die Wandlung ‚Von der Finsternis zum Licht‘ – dieses Bild gilt „… als Metapher für die Erleuchtung, die Gutenbergs Bibel der europäischen Kultur des fünfzehnten Jahrhunderts gebracht hatte, zum Schlüsselbild für weite Teile der Musik“, so Douglass Seaton in seinem Vorwort zur Carus-Ausgabe.
Das Konzert findet statt am Sonntag, 29. September 2019, um 16.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Laurentius. Aufführende sind das Chorprojekt Mönchengladbach, der unter der Leitung von Giovanni Solinas stehende Projektchor St. Cornelius Viersen-Dülken sowie Mitglieder der Niederrheinischen Sinfoniker.
Als Solisten wirken mit die Sopranistinnen Christine Léa Meier und Julia Müllers sowie der Tenor Johannes Klüser.
Die Gesamtleitung liegt in den Händen von Chordirektorin BDC Stephanie Borkenfeld-Müllers.
Karten zum Preis von 15 Euro im Vorverkauf sind erhältlich im Pfarrbüro St. Laurentius, in der Buchhandlung prolibri, Zur Burgmühle, Schreibwaren Kelz, Burgfreiheit, sowie in der Buchhandlung Degenhardt in MG-Zentrum, Friedrichstr. 14. Die Konzertkasse ist ab 15 Uhr geöffnet, dort kosten die Karten 18 Euro.
Jugendliche bis zum Alter von 16 Jahren haben freien Eintritt!
Onlinereservierungen unter www.chorprojekt-moenchengladbach.de
Die Werkeinführung mit dem bekannten Musikwissenschaftler Dr. Vitus Froesch aus Dresden findet statt am Donnerstag, 26. September 2019, um 19.30 Uhr im großen Saal des Johannes-Giesen-Hauses, Burgfreiheit 119, unmittelbar gelegen neben der St. Laurentiuskirche.