Zur ersten Kräutersegnung am neuen Kräuterbeet auf unserem katholischen Friedhof in Odenkirchen, das ein Teil des neuen Bibelgartens ist, trafen sich am 15. August 2020 so viele Interessierte, dass keiner der fast 40 Stühle mehr frei war und noch etliche Besucher im Schatten einiger Büsche stehen mussten.
Seit dem 9. Jahrhundert gibt es in der katholischen Kirche einen volkstümlichen Brauch, der an diesem Festtag begangen wird. Dieser schöne Brauch, der schon seit Jahren in Bayern, Tirol und anderen Teilen Deutschlands wieder aufgelebt ist, geht auf die Legende zurück, dass bei der Öffnung des Grabes der Gottesmutter wunderbare Düfte von Rosen und Kräutern aus dem Grab entstiegen und die Jünger anstelle eines Leichnams nur duftende Kräuter und Blumen fanden. Maria wird passend dazu oft als „Königin der Blumen“ oder „Beschützerin der Feldfrüchte“ bezeichnet. Die Segnung der Kräuter bedeute aber nicht, dass den Heilkräutern durch das Gebet eine „magische“ Schutzwirkung zugesprochen wird. Im Gebet sprechen wir vom Geschenk der Kräuter und Blumen zur Gesundheit und Freude. Sie sollen uns an Gottes Herrlichkeit und den Reichtum des Lebens erinnern. Durch das Gebet und die Fürsprache Mariens soll die Heilkraft der Kräuter allen Menschen und Tieren zuteil werden.
Bei wunderbarer Akkordeon und Alphorn Musik von Georg Foitzik und Willi Junker zelebrierte Maren Lünendonk einen einfühlsamen und liebevollen Gottesdienst. Am Ende wurden dann nicht nur die Kräuter des Beetes und die mitgebrachten Kräuterbüschel, sondern auch die Gottesdienstbesucher selber gesegnet.
Der Dank gilt sowohl Frau Schneider, die die liebevollen Ideen zur Gestaltung des Bibelgartens hatte und diese behutsam umgesetzt hat und noch weiter umsetzen wird, als auch Frau Kehren, deren unermüdlichem Einsatz es zu verdanken ist, dass das Bistum Aachen dieses Projekt überhaupt mit einer Extraförderung finanzierte. Nach dem Gottesdienst war noch Gelegenheit zum Gespräch mit Frau Schneider, Pfarrer Röring, den Mitgliedern des Friedhofsausschusses oder des KVs. Und auch ein kleiner Rundgang zu den anderen, schon zum Teil fertiggestellten Teilen des Bibelgartens war möglich.
Rundum zufrieden mit dem Start in die pastoralen „Füllung“ des Bibelgartens freuen wir uns auf weitere Termine!